Wiener Jugendstil, Zwischenkriegszeit, Klassische Moderne
Von Widder Auktionen
28.11.22
Johannesgasse 9-13, 1010 Wien, Österreich, Deutschland

Auktionsbedingungen

Auszug aus der Geschäftsordnung, Stand April 2022


Die Auktionen werden nach der Geschäftsordnung der Widder Auktionen der Kunsthandel Widder GmbH durchgeführt. Diese liegt mit genauem Wortlaut im Auktionshaus auf und kann auf www.widderauktionen.com abgerufen werden.


Schätzpreise, Ausrufpreis, Mindestverkaufspreis, Limit, Zuschlag

Bei Objektbeschreibungen wird ein oberer und unterer Schätzpreis in Euro angegeben. Innerhalb dieser Spanne wird das Meistbot erwartet. Online ist auch der Ausrufpreis angeführt. Der Ausrufpreis ist in der Regel der untere Schätzpreis, er kann jedoch höher oder niedriger angesetzt werden. Gesteigert wird um ca. 10%, wobei davon abgewichen werden kann. Das Meistbot erhält den Zuschlag, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht wurde. Bestimmt der Verkäufer/die Verkäuferin das Objekt nicht unter einem festgesetzten Preis zu verkaufen, spricht man von Mindestverkaufspreis oder Limit. Wenn dieses nicht erreicht wird, gilt ein Zuschlag unter Vorbehalt. Meistbietende sind verpflichtet innerhalb von 7 Tagen nach Rechnungslegung den Kaufpreis zu zahlen.


Kaufpreis

Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Das Aufgeld beträgt 28% bei Differenzbesteuerung. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.

Bei Normalbesteuerung (mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt bei Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie Skulpturen die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, für alle anderen Objekte 20% hinzu.


Folgerecht

Mit * gekennzeichnete Objekte unterliegen dem Folgerecht. Dieses wird in Form eines Zuschlags auf das Meistbot verrechnet. Es gilt erst ab einem Meistbot über 2.499,99 € und ist gestaffelt: für die ersten 50.000 € werden 4% verrechnet. Danach je weiterer 150.000 € 3% bzw. 1% und ab 500.000 € 0,25%. Die maximale Folgerechtsabgabe beträgt 12.500 €.


Echtheitsgarantie

Das Auktionshaus steht gegenüber dem Käufer/der Käuferin innerhalb von zwei Jahren für die Echtheit des Objekts ein und garantiert, dass das Objekt tatsächlich von dem genannten Künstler/der genannten Künstlerin stammt.


Katalogangaben und Beschreibung

Angaben von Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, etc. erfolgen durch ExpertInnen des Auktionshauses. Es wird jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Angaben geleistet.

Die Beschreibungen der Objekte bedeuten: Vor- und Zuname des Künstlers/der Künstlerin mit Lebensdaten: ein sicheres Werk des Künstlers/der Künstlerin. „signiert“ oder „monogrammiert“: ein eindeutig zuordenbares Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Zugeschrieben“: ein wahrscheinliches, aber nicht zwangsläufig authentisches Werk des Künstlers/der Künstlerin. „Umkreis“: ein im Einflussbereich des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Bezeichnet“: ein wahrscheinliches, aber nicht von der Hand des Künstlers/der Künstlerin signiertes Werk. „Werkstatt“: ein im unmittelbaren Umfeld des Künstlers/der Künstlerin entstandenes Werk. „Schule“: ein in zeitlicher und stilistischer Nähe zum Künstler/zur Künstlerin entstandenes Werk. „Nachfolge“: ein in der Nachfolge entstandenes, stilistisch verwandtes Werk des Künstlers/der Künstlerin.


Kaufaufträge

Interessenten können Kaufaufträge schriftlich und online abgeben oder telefonisch mitbieten. Ein ausgefülltes und unterfertigtes Gebotsformular muss zeitgerecht vor der Auktion eingehen. Das Auktionshaus bietet für schriftliche Gebote bis zum angegebenen Meistbot mit.


Telefonische Gebote

Interessenten haben die Möglichkeit telefonisch mitzubieten. Das Auktionshaus bemüht sich die angegebene Rufnummer zu erreichen. Kommt keine Telefonverbindung zu Stande, kann das Auktionshaus für die Interessenten bis zum unteren Schätzpreis des Objektes bieten. Das Auktionshaus ist in diesem Fall aber nicht verpflichtet, das Gebot auszuführen.

Online Bidding, Live Bidding

Bieter/Bieterinnen können auf www.widderauktionen.com sowie auf externen Auktionsplattformen Vorgebote abgeben und live mitbieten.


Versicherung

Kunstobjekte sind bis zum Ende der Abholfrist, in der Höhe des Meistbots, gegen Verlust und Beschädigung versichert. Danach ist das Kunstobjekt nur bis maximal 6 Monate nach Rechnungslegung versichert, wenn kein Zahlungsverzug besteht.


Gerichtsstand, Rechtswahl

Gerichtsstand und Erfüllungsort für alle Rechtsverhältnisse ist 1010 Wien. Es gilt österreichisches materielles Recht.

Nähere Details
Die Auktion ist beendet

LOS 8:

WERNER PEINER* (Düsseldorf 1897 - 1984 Leichlingen)
WERNER PEINER* (Düsseldorf 1897 - 1984 Leichlingen)


Startpreis:
3,000
Geschätzter Preis :
€3,000 - €4,000
Auktionshaus-Provision: 24% Nähere Details
MwSt: 13% Auf den vollen Lospreis und die Provision
Kennzeichen:

WERNER PEINER* (Düsseldorf 1897 - 1984 Leichlingen)
WERNER PEINER* (Düsseldorf 1897 - 1984 Leichlingen)
Paradies, um 1928
Mischtechnik/Papier, 21,90 x 50,80 cm
Provenienz: Van Ham, Kölln 2008; Internationale Privatsammlung

SCHÄTZPREIS °€ 3.000 - 4.000
STARTPREIS € °€ 3.000

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete sich Werner Peiner freiwillig zum Heer. Nach dem Krieg studierte Peiner ab 1919 an der Düsseldorfer Kunstakademie, nachdem er bei Wilhelm Döringer, einem Freund des Vaters, Privatunterricht genommen hatte. In den 1920er Jahren gastierte und malte er bei Katharina „Nette“ Faymonville im Burghotel zu Kronenburg in der Eifel. In dieser Zeit schloss er sich mit Fritz Burmann und Richard Gessner zum „Dreimann-Bund“ zusammen. 1923 heiratete Peiner Marie Therese „Resi“ Lauffs und zog zu den Schwiegereltern nach Bonn. In Düsseldorf richtete er sich ein Atelier ein. Durch Vermittlung seiner Freunde, des Architekten Emil Fahrenkamp und des Unternehmers Walter Kruspig (Generaldirektor der Rhenania-Ossag, der heutigen Shell Deutschland Oil GmbH), erhielt er Aufträge für die Ausgestaltung von Kirchen-, Versicherungs- und Industriebauten. 1931 ließ sich Peiner in Kronenburg nieder, wo er mehrere Häuser umgestaltete. Noch heute stehen dort von Peiner entworfene Straßenlaternen. 1933 wurde er von Julius Paul Junghans als Nachfolger von Heinrich Campendonck als Professor für Monumentalmalerei an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen. Sein Gemälde "Deutsche Erde" wurde als Geschenk der Stadt Mechernich von dem Schleidener Landrat Josef Schramm und dem Schleidener NSDAP-Kreisleiter Franz Binz Adolf Hitler persönlich überreicht. Das Verhältnis zu Peter Grund, dem neuen Direktor der Düsseldorfer Akademie, war durch Spannungen gekennzeichnet. 1936 setze er bei Hermann Göring die Gründung einer eigenen Akademie durch; zunächst als Landakademie Kronenburg der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Als "Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei" wurde sie unter Leitung Peiners 1938 verselbständigt. Schüler Peiners in Kronenburg waren u. a. Rolf Dettmann, Heinz Hindorf, Hans Lohbeck, Willi Sitte und Willi Wewer. Peiner entwarf Gobelins für die Neue Reichskanzlei; ein Frauenakt von ihm hing über Görings Bett. 1937 wurde Peiner Mitglied der NSDAP und der Preußischen Akademie der Künste. 1944 wurde er von Adolf Hitler in die Sonderliste der Gottbegnadeten-Liste aufgenommen. 1948 erwarb er die verfallene Burg Haus Vorst in Leichlingen/Rheinland, die er über viele Jahre restaurierte und wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Peiner orientierte sich vorwiegend an alten Meistern, etwa an der minutiösen Malweise Pieter Bruegels des Älteren. Mit seiner Vorliebe für eine realistische Kunstauffassung hatte er nicht nur bei seinen privaten Auftraggebern Erfolg. In den 1920er Jahren, in der er im Stil der Neuen Sachlichkeit malte, war er ein gefragter Porträtmaler des Rheinlandes. Das Interesse der Wissenschaft gilt seinen Gobelin-Auftragswerken, dem Zyklus „Deutsche Schicksalsschlachten“ für die Marmorgalerie, auch Lange Halle genannt, der Neuen Reichskanzlei in Berlin, deren Entwürfe im Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgestellt sind. Auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen im Münchner Haus der Deutschen Kunst war er mit 33 Werken vertreten. In der Nachkriegszeit schuf Peiner Gobelins für den Gerling-Konzern und den äthiopischen Kaiser Haile Selassie. Auf unserem Bild abgebildet sind Adam und Eva im Paradies: "Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen." (Gen 1,27-28)

Bitte beachten:
Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Bei Normalbesteuerung (mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, bei Fotografien 20% hinzu.
Bei Differenzbesteuerung beträgt das Aufgeld 28%. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.