Auction 99 Galerie Walu
By test
Apr 21, 2022
St. Jakobs-Strasse 59, Israel
The auction has ended

LOT 50:

A Kotoko Miniature Figure, Amulett, "putchu guinadji"

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Start price:
400 CHF
Estimated price :
500 CHF - 800 CHF
Buyer's Premium: 5%
VAT: 17% On commission only
Users from foreign countries may be exempted from tax payments, according to the relevant tax regulations
tags:

A Kotoko Miniature Figure, Amulett, "putchu guinadji"
Kotoko Miniatur-Figur, Amulett, "putchu guinadji"
Kotoko, Tschad
Mit Sockel / with base
Gelbguss, Leder. H 5,5 cm.

Provenienz:
- Galerie "Majestic", Jean-Michel Huguenin, Paris.
- Schweizer Privatsammlung, Basel.

Putchu Guinadji ("Pferde des Wahnsinns") werden im Wachsausschmelzverfahren aus Metall hergestellt (Gelbguss, Silber oder Kupfer) und stellen einen Reiter auf seinem Pferd dar.

Die in Leder gehüllten Talismane werden von heilbedürftigen Personen zur Vorbeugung und Behandlung von Besessenheit, Wahnsinn und Demenz getragen.

Weiterführende Literatur:
- Henning Christoph. The Secret of the Putchu Guinadji. Soul of Africa.
- Peroni, Pierluigi (2012). Putchu Guinadji. Cavalieri contro la Follia - Kotoko Warriors - Cavaliers contre la Folie. Eigenverlag (Sol-Service, Hammeln).

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Seit jeher begleitet und fasziniert Schmuck in verschiedensten Formen und Materialien die Menschen aller Kulturen.

Aus kultureller Sicht sind Arm- und Fussreifen, Amulette und Colliers aber viel mehr als nur Schmuckstücke. In weiten Teilen Afrikas werden die Preziosen nicht nur für ihre Schönheit geschätzt, sondern auch als magische, schützende und kraftgebende Objekte getragen, die zusätzlich als Tausch- und Zahlungsmittel verwendet wurden.

Die Ornamente sind Teil der religiösen Überzeugungen und symbolisieren Rang und Zugehörigkeit der Träger. Des weiteren verordnen Heiler das Tragen von schützendem Schmuck zur Genesung und um Unheil abzuwenden.

Aufgrund des Wertes der verarbeiteten Rohstoffe waren solche Schmuckstücke auch Wertanlage und wurden im Handel als vormünzliche Zahlungsmittel verwendet. Dieses sog. Primitivgeld wurde in standardisierte Formen gegossen oder geschmiedet und über weite Strecken getauscht.

Die Verwendung von importierten Manillas aus Kupferlegierungen als Tauschgegenstände geht in Afrika mindestens auf das 16. Jh. zurück, als die Portugiesen in Westafrika Handelsstationen errichteten. Im laufe der Zeit wurden diese Importwaren immer wieder eingeschmolzen und weiterverarbeitet. Es entstanden so neue Formen und auch andere Materialien, wie z.B. Eisen, wurden zunehmend in der gleichen Art gehandelt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verboten dann die meisten Kolonialmächte Schmuckreifen und anderen Geldformen als Zahlungsmittel um ihre eigenen Währungen zu etablieren.

CHF 500 / 800
EUR 500 / 800