Аукцион 113 Часть 3 Избранные Русские & Греческие Иконы - часть 2
5.11.21
Германия

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MONUMENTALE IKONE MIT JOHANNES PRODROMOS IN DER WÜSTE


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MONUMENTALE IKONE MIT JOHANNES PRODROMOS IN DER WÜSTE

Titel: MONUMENTALE IKONE MIT JOHANNES PRODROMOS IN DER WÜSTE

Entstehung: Russland, Umkreis der Moskauer Kreml-Werkstätte, um 1700

Technik: Verbund aus vier Laubholz-Brettern mit zwei Rückseiten-Sponki. Eitempera auf Kreidegrund. Nimbus und Krone vergoldet

Maße: 178 x 90 cm


MONUMENTALE IKONE MIT JOHANNES PRODROMOS IN DER WÜSTE Russland, Umkreis der Moskauer Kreml-Werkstätte, um 1700 Verbund aus vier Laubholz-Brettern mit zwei Rückseiten-Sponki. Eitempera auf Kreidegrund. Nimbus und Krone vergoldet. 178 x 90 cm. Sehr fein, in reichen Farbnuancen schattiertes Inkarnat. Am oberen Rand kirchenslawischer Titulus in Rot. Der Titulus der Ikone lautet ‚Der heilige Johannes der Vorläufer‘. Über seinem Asketengewand aus Kamelhaar trägt er ein grünes Himation mit rotem Futter. Die karge Vegetation des Hintergrundes unterstreicht sein Wesen als ‚Johannes der Vorläufer – Engel in der Wüste‘. Am linken Bildrand erscheint eine an die Wurzel eines Baumes gelehnte Axt, die Bezug nimmt auf Mt 3,10: ‚Schon ist die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Ein Baum, der keine guten Früchte trägt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen‘. Die geöffnete Schriftrolle, die Johannes in seiner erhobenen rechten Hand dem Betrachter präsentiert, zitiert die Bibelstellen Joh 1,34 und Joh 1,29, in denen es heißt: ‚Und ich sah es und zeugte, daß dieser ist Gottes Sohn‘ und ‚Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt‘. Damit werden bereits der Kreuzestod Christi und die Erlösung angesprochen. Diese Ikonographie wurde erstmals von der Moskauer Schule des 17. Jahrhunderts bildlich umgesetzt. In seiner linken Hand hält er einen goldenen Diskos mit dem nackten Christusknaben, auf den er mit seinem rechten Finger deutet. Diese Darstellung Christi als Opferlamm Gottes kommt aus dem Griechischen und heißt ‚melismis‘ von melizein, was zerschneiden bedeutet und die Hostie versinnbildlicht, die bei der Eucharistie den Leib Christi darstellt. Die schweren Gewandfalten und die fein ausgeführte Malerei der Gesichter zeugt vom Einfluss westlicher Malerei, wie sie typisch für die berühmten Ikonenmaler Simon Ushakow und seinem Schüler Kirill Ulianow war. Die Größe der Ikone sowie die ganzfigurige Darstellung des heiligen Johannes in Dreiviertelansicht legen nahe, dass die Ikone ursprünglich Teil einer Deesis in der Ikonostase einer großen Orthodoxen Kirche war. Min. Restaurierungen entlang der vertikalen Brettfugen. Literatur: R. Roozemond (Hrsg.): Eikon. Divine Beauty, Echteld 1981, 48-49. Ausstellungskatalog: Het Goddelijke Nabij: Oude Ikonen uit Particulier Bezit, Bijbels Museum Amsterdam, Zwolle 2000, Kat. 48. Provenienz: Lempertz, Köln, Mai 1969; De Wijenburgh, Niederlande; Niederländische Privatsammlung.