ERLESENE ANTIKE ORIENTTEPPICHE XXXI
Von AUSTRIA AUCTION COMPANY
3.12.22
PALAIS BREUNER, SINGERSTRASSE 16 1010 PALAIS BREUNER, SINGERSTRASSE 16 1010 VIENNA, Österreich
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LOS 42:

Kaschgar Seide


Startpreis:
3,000
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€6,000 - €8,000
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Kennzeichen:

Kaschgar Seide
207 x 114 cm
Ostturkestan, 19. Jhdt.
Zustand: dem Alter entsprechend gut, Flor niedrig, Grundgewebe teilweise sichtbar, beide unteren Ecken unvollständig, eine Fehlstelle am oberen Ende, ein kleines Loch unten, Gebrauchsspuren
Publiziert: „Gewebt und geknüpft IV, antike Teppiche und Textilien aus oberösterreichischem Privatbesitz", Georg Butterweck, 2011, Tafel 37
Kette: Baumwolle, Schuss: Baumwolle, Flor: Seide

Das seltene Feldmuster dieses Seidenteppichs erinnert zunächst an das Granatapfelmuster, für welches Ostturkestan berühmt ist. Man erkennt bei näherer Betrachtung jedoch Einflüsse aus westlicheren Traditionen. Es ist bekannt, dass die Safawiden Einfluss auf die Oase Kashgar hatten.

Nicht nur die von den so genannten Polonaise-Teppichen bekannte Metallbroschiertechnik, sondern auch die sehr naturalistischen Blumenmuster des Herati-Stils gelangten in die westlichste der ostturkestanischen Oasen. Diese spezifische Interpretation des Herati-Musters ist selten, aber ein bemerkenswert ähnliches Beispiel befindet sich im MAK in Wien. Dieser Teppich, der fast identisch ist, kam 1906 aus dem K.K. Handels-Museum in das MAK. Er ist veröffentlicht in
H. Natschläger/A. Völker, Knüpfteppiche aus China und Ostturkestan, 1986, S. 46.

Chinesischer Einfluss findet sich in den für Ostturkestan so typischen Nebenborten. Bereits im 16. Jahrhundert taucht das Muster in klassischen chinesischen Teppichen auf. Die Hauptbordüre zeigt auf blauem Grund das für Ostturkestan typische kastenförmige Drei-Blumen-Motiv, das manchmal in Quadrate gesetzt ist. Ein langer Teppich mit dem gleichen, äußerst seltenen Feldmuster war im Besitz von Moke Mokotoff und ist in HALI 85, S. 103, veröffentlicht.